N°10 Simone de Beauvoir Platz, Seestadt ASPERN, Wien
N°10 Simone de Beauvoir Platz, Seestadt ASPERN, Wien
N°10 Simone de Beauvoir Platz, Seestadt ASPERN, Wien
Dezember 2019 - März 2020

AS LONG AS women have to fight for the rights men have always had, I will be a feminist.

SOLANGE Frauen für die Rechte kämpfen müssen, die Männer immer schon hatten, bin ich Feminist:in.

Am 17. Dezember 2019 wurde in der Seestadt Aspern in Wien ein neues SOLANGE-Netz installiert. Schauplatz des aktuellen Kunstwerks ist das Sirius Gebäude der norwegischen
Stararchitekt:innen Helen & Hard Oslo am Simone-De-Beauvoir Platz. Das terrassierte Hochhaus im Herzen der Seestadt eignet sich hervorragend für eine Verhüllung.

„Für die meisten Männer sind sämtliche Errungenschaften immer schon selbstverständlich. Sie genießen allein aufgrund ihres Geschlechts Rechte, für die Frauen seit Jahrzehnten mühsam kämpfen müssen“, erläutert Cibulka die Kernidee dieses SOLANGE-Satzes. „Die meisten sind sich dessen nicht einmal bewusst, weil sie ja damit aufwachsen und alles als gegeben sehen. Wir wollen mit diesem Satz auf die nach wie vor bestehende Schieflage hinweisen, sensibilisieren, Diskussionen anregen, in welchen Bereichen es nach wie vor großen Handlungsbedarf gibt“.

An welchem Ort könnte dies passender sein als an einem Platz, der nach einer der Ikonen der Frauenbewegung, Simone de Beauvoir, benannt ist.

Um welche Rechte geht es Cibulka konkret?

  • Wie viele Männer kämpfen dafür, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren?
  • Wie viele Männer setzen sich dafür ein, ein gleich niedriges Gehalt zu bekommen wie ihre Kolleginnen?
  • Wie viele Männer haben nachts Angst belästigt zu werden, wenn sie allein von einem Lokal nach Hause gehen?
  • Wie viele Männer erfahren sexualisierte Gewalt auf social media?
  • Wie oft sitzen Männer in der Minderheit in Gremien, Jurien, Aufsichtsräten etc.?
  • Wie viele Männer sind Alleinerzieher?
  • Wie viele Männer sind von Altersarmut bedroht?
  • Wie viele Männer pflegen ihre Angehörigen?

… die Liste ließe sich beliebig weiterführen

Durch diese Umkehrungen wird sofort deutlich, warum es wohl noch längere Zeit notwendig sein wird, feministische Forderungen zu formulieren und medienwirksam zu platzieren. Dabei geht es nicht darum Männer anzuklagen, sondern durch Diskussionen einen Dialog in Gang zu bringen, um Brücken zwischen diesen sehr unterschiedlichen Erfahrungswelten zu bauen und Verständnis zu generieren.

Ziel ist eine Win-Win Situation für alle: Frauen sollen endlich das erreichen, was ihnen immer schon zusteht, und Männer dürfen lernen, Macht und Einfluss zu teilen. Die bestehenden Probleme können nur gemeinsam gelöst werden. Von einer fairen Verteilung in der Berufswelt und im Privaten (wo nach wie vor Frauen einen Großteil der unbezahlten Arbeit verrichten) können alle nur profitieren.

Come join us in spreading equality!

 

 

Kooperationspartner:innen:
KÖR Wien, Bauträger ÖSW (Österreichisches Siedlungswerk) und WBV-GPA (Wohnbauvereinigung für Privatangestellte) sowie deren Projektpartner.

 

© Fotocredits: Florian Biber, Katharina Cibulka