N°22 Goethegymnasium Freiburg im Breisgau, Deutschland
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August - Dezember 2021

SOLANGE Visionen dort enden, wo unsere Zukunft beginnt, bin ich Feminist:in.

Wir alle gestalten unsere Zukunft und tragen eine enorme Verantwortung für die nächsten Generationen. Wie diese Zukunft aussehen wird, hängt nicht zuletzt davon ab, ob sich wieder Werte wie Respekt, Augenhöhe und Fairness durchsetzen werden; ob es gelingen wird, das Ungleichgewicht in der Repräsentanz der Geschlechter in allen gesellschaftspolitischen Bereichen in eine Balance zu bringen und jene Ressourcen zu nützen, die Menschen abseits des weißen Mannes einbringen können.

Wir stehen vor epochalen Herausforderungen: Klimakrise, Pandemie, Terror, Migration und jüngst – die katastrophale Lage der Mädchen und Frauen in Afghanistan. Unsere Kinder wachsen in einem Umfeld der „Dauerkrise“ heran. Wie sollen sie positive Zukunftsbilder entwickeln, wenn sie ausschließlich von Negativnachrichten umgeben sind? Wenn kein Raum mehr für Visionen bleibt, wenn Zukunftsvorstellungen dort enden, wo es eigentlich losgehen sollte: im Hier und Jetzt?
„Die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen beginnt heute. Wir sind dringend angehalten, positive Szenarien zu entwickeln, in denen sie sich ernst genommen, gesehen und gehört erleben, ihre Wirkung entfalten können. Erfahrung ist wichtig, aber auf die Innovationskraft der Jugend freiwillig zu verzichten, ist schlichtweg arrogant. Eine gleichberechtigte Gesellschaft basiert auf Augenhöhe, ist selbstverständlich divers. Eine Politik der Zukunft inkludiert junge Menschen. Wir alle sehnen uns nach Visionen von einer lebenswerten, fairen und nachhaltigen Welt“, ist Katharina Cibulka überzeugt.

Cibulka und ihr Team sehen ihre „Kunst im öffentlichen Raum“- Installationen nie losgelöst vom Kontext des Gebäudes. Das Goethegymnasium war von der Gründung 1663 an eine Bildungsstätte für Mädchen, erst 1966 begann die Phase der Koedukation. Dieses historische Gebäude ist also ein Ort, der aufgeladen ist mit intensiver Mädchenenergie. Heute fördert die Schulgemeinschaft die Bildung und Vertiefung sozialer Einstellungen und Werte wie Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit, Team- und Kooperationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Toleranz – klassisch weibliche Tugenden, würden auch heute noch viele sagen. Es sind genau jene Eigenschaften, welche die Welt von morgen braucht, jene Werte, die das Gegenteil von toxischer Männlichkeit sind. Auf Basis dieser Werte können Visionen wachsen, die unsere Welt wieder zu einer besseren machen. „Wenn wir auf Kooperation statt auf Konfrontation setzen, dann kann Zukunft gelingen. Das gilt sowohl für das Verhältnis aller Geschlechter zueinander als auch für die Bewahrung unserer Umwelt. Das klassisch männliche Prinzip der Konkurrenz hat ausgedient. Die Zukunft ist bunt, weltoffen und tolerant“, so die Künstlerin.

Ganz in diesem Sinne ruft die Künstlerin zur Partizipation bei SOLANGE auf:

Come join us in spreading equality!

 

 

Kooperationspartner:innen:
Stadt Freiburg (Kulturamt), Goethegymnasium Freiburg, Stadt Innsbruck

 

© Fotocredits: Marc Doradzillo